Ergebnisse von Brandiser Altenpflegeheim
Alt und Jung malen
Im Rahmen der Kunst- und Kulturstiftung der Sparkasse Muldental wurde
2007 ein Projekt im Bereich Kunst ins Leben gerufen.
Es handelt sich um ein generationsübergreifendes Gemeinschaftsprojekt
des Fördervereins des Gymnasium Brandis und des Fördervereins
Altenhilfe Muldental im Altenpflegeheim Brandis.
Ziel des Projektes war es, Alt und Jung unter der Leitung von Klaus Arweiler
zu künstlerischem Schaffen anzuregen: Alt und Jung malen. Hier wurde
besonders auf die Teilnahme von an Demenz erkrankten Menschen wert gelegt.
Ab 25.2.2008 wurde es dann Wirklichkeit. Herr Arweiler, 3 Schülerinnen
des Gymnasiums und unsere Senioren trafen sich in regelmäßigen
Abständen zum gemeinsamen Malen.
Nach anfänglichen Berührungsängsten entstand sehr schnell
ein vertrautes Verhältnis zwischen den Schülern und den Senioren
unserer Einrichtung.
Zu Beginn einer jeden Stunde machten Herr Arweiler und die Schülerinnen
die Senioren erst einmal mit den verschiedenen Materialien, wie Farben,
Papier, Leinwand usw. vertraut, um etwaige Ängste zu nehmen.
Auch stellten sie ihnen verschiedene Maltechniken vor und brachten sie
durch Vorführungen näher.
Unsere Bewohner gingen mit Selbstvertrauen an die gestellten Aufgaben
und nahmen die Hilfe und Unterstützung der jungen Leute gern an.
Sie waren sehr begeistert von den geschaffenen Kunstwerken und äußerten
teilweise sogar eigene Wünsche für das nächste Treffen.
So entstanden viele Kunstwerke, die ab dem 11. Juni 2008 in einer Ausstellung
zu sehen sind.
Durch dieses Projekt zeigte sich wieder einmal, dass zwischen Alt und
Jung keine so großen Gegensätze sind, wenn sie gemeinsame Interessen
für sich entdecken.
Mit Einfühlungsvermögen und Verständnis brachten die Mädchen
unseren Bewohnern die Freude am künstlerischen Schaffen näher,
worauf sie sich gern einließen und sich immer schon auf das nächste
Mal freuten.
Das Projekt zeigte sich als voller Erfolg und hat das Verstehen zwischen
Jung und Alt verstärkt.
Da gerade diese jungen Menschen unbelastet von Vorurteilen gegenüber
Dementen diese Aufgabe meisterten ergaben sich für beide Seiten Vorteile.
Durch die Zusammensetzung der Gruppe wurden neue sehr positive Reize gesetzt,
aufgenommen und verarbeitet. Auch konnten die Gymnasiastinnen durch den
Umgang mit den dementen Bewohnern Erfahrungen sammeln und sich öffnen
für den ungezwungenen Umgang mit Krankheit und verändertem Verhalten.
Es war erstaunlich zu sehen, wie herzlich und offen sich das Miteinander
zwischen Jung und Alt entwickelte.
Wir als Ergotherapeuten befürworten dieses Projekt sehr, da es für
eine optimale Betreuung von Dementen wichtig ist, die täglichen Basistherapien
durch zusätzliche Maßnahmen zu ergänzen. Denn gerade diese
Menschen sind nicht mehr in der Lage, selbständig Reize in der Umwelt
aufzuspüren und sinnvoll zu verarbeiten.
Grit Koppitz und Dagmar Wündisch (Ergotherpeutinnen)
Altenheimgesellschaft Muldentalg GmbH
Bergstraße 2 A
04821 Brandis
Brandis, den 9.6.2008
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